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Bibliothek im Krieg

"Kissyface" in Oberhausen

Sorgsam hütet Mrs. Peters (Susanne Burghardt) ihre Bibliothek, von ihr als Ort "der Stille und Sicherheit" und auch als Ort des "Weltwissens" tituliert. Der Zuschauer wird in die Szenerie hineingesetzt - die staubbedeckte, offensichtlich teilzerstörte Bibliothek - und ist somit mittendrin im Geschehen.

In der Turnhalle einer amerikanischen Highschool explodiert eine Granate. Verdächtigt wird von Rektor Overstreet (Anna Polke) die benachbarte Highschool, der daraufhin die Schüler zu den Waffen ruft. Willfährig bietet sich der Turnlehrer Alex (Klaus Zwick) als Coach an. Es entwickeln sich (nicht sichtbar) Kampfhandlungen in deren Mittelpunkt eine Schülerin und zwei Schüler stehen. Die Schülerin hadert mit Gott, der nicht mehr mit den Menschen spricht und sucht einen Weg mit ihm ins Gespräch zu kommen. Sie macht während des Geschehens eine Metamorphose durch.
Man merkt bei dieser Uraufführung deutlich, unter welchen Eindrücken Noah Haidle dieses Stück geschrieben hat, unter Trump und dem Sturm auf das Kapitol.

Die Intendantin Kathrin Mädler (Regie) hat hier erfolgreich eine intensive Sicht auf gesellschaftliche Verwerfungen und ihre Bedingungen geworfen.

Sehenswert!

Hans-Bernd Schleiffer

Kissyface | © Jochen Quast

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