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Don Juan
© Jörg Brüggemann/Ostkreuz | Lizenz: Jörg Brüggemann/Ostkreuz

Don Juan - Am Ende aller Tage

Schauspiel | nach Molière | Kammerspiele Bochum

Regie: Mateusz Staniak
Bühne: Zaza Dupont
Kostüm: Kevin Pieterse

Nachts in einem Club Deutschlands. Der Bass dröhnt. Schweiß fließt. In der dunklen Enge der Tanzfläche pressen sich Körper aneinander, die, jede*r für sich allein und doch im Kollektiv, von den treibenden Beats bewegt werden. Während die Welt draußen, wie wir sie kennen, zu Ende geht und die Träume von einer besseren Welt ausgeträumt scheinen, werden Clubs, Saunen und Darkrooms zu Räumen einer utopischen Welt. Hier scheint man noch sicher und entspannt leben zu können: An den Türen der Clubs finden sich Verhaltenskodexe, es gibt Selbstverpflichtungen zur Nachhaltigkeit, und Awareness Teams sorgen während des Abends dafür, dass alle Gäste friedlich feiern können. Ist der Club der einzige Ort, an dem wir abschalten können, an dem wir noch an eine bessere Zukunft glauben? Ob Klimakatastrophe, Krieg oder Inflation: Unsere Gesellschaft ist mit vielen Krisen konfrontiert. Wenn Menschen sich aus moralischen oder ökologischen Gründen bewusst dafür entscheiden, keine Kinder zu bekommen, weil eine längerfristige Zukunftsplanung unmöglich oder unverhältnismäßig erscheint, zeigt sich überdeutlich, dass unsere Gesellschaft krankt. Dem Nihilismus zu entfliehen, wird zur einzigen Mission; um die eigene Sterblichkeit zu vergessen, wird exzessiv gelebt. Wieviel Eskapismus verträgt eine Gesellschaft, die hemmungslos nach jedem Strohhalm greift, um zu vergessen, dass sie sterblich ist?
Molières Komödie Don Juan von 1682 ist sicher die berühmteste literarische Auseinandersetzung mit dem Prototypen des Frauenverführers. Dabei ist Don Juan mehr als das: ein maßloser Grenzgänger, der sich über sämtliche tradierte Normen hinwegsetzt und geltende Werte und Ideale in Frage stellt. Doch Molière zeigt ihn vor allem als Getriebenen, als metaphysisch Unbehausten, als Sinnsuchenden.
Der junge polnische Regisseur Mateusz Staniak, der sich mit der Inszenierung Wer hat meinen Vater umgebracht? 2021 dem Bochumer Publikum vorstellte, bringt Don Juans Suchbewegung mit der heutigen Clubkultur in Verbindung: in der lustvollen, auch selbstzerstörerischen Bejahung des Heute ohne Fragen nach dem Morgen.
(Schauspiel Bochum)

Kammerspiele Bochum

Königsalle 15
44789 Bochum

Haltestelle: Schauspielhaus
Buslinien: SB 37, CE 31, 353, 354 und 365,
Nachtexpress: NE 4 und NE
U-Bahnlinien: 308/318
Alle Linien über Bochum Hbf

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