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Die Brücke von Mostar
© Kerstin Schomburg

Die Brücke von Mostar

Deutschsprachige Erstaufführung

Schauspiel | Igor Memic | Theater Oberhausen

Deutsch von John Birke

Regie: Anne Bader
Bühne: Luisa Wandschneider
Kostüme: Sylvia Rieger
Musik: Matthias Schubert
Dramaturgie: Jascha Fendel

Die Geschichte von Emina, genannt Mina, beginnt im Sommer 1988. Die Sonne brennt – nur die alte Brücke wirft einen schmalen Schatten. Tourist:innen strömen in das verschlafene bosnische Städtchen Mostar, um die Sprünge von dem jahrhundertealten Bauwerk zu bejubeln. Mina und ihre besten Freund:innen Sascha und Leila beobachten den unbeholfenen Versuch eines Zugezogenen: Mili kommt aus dem katholischen Kroatien und will in der Stadt sesshaft werden. Er verliebt sich Hals über Kopf in Mina. Das Leben der Clique mutet zunächst wie eine osteuropäische Coming-of-Age-Geschichte an, doch der Zerfall des jugoslawischen Staatenbundes leistet nationalen und ethnischen Konflikten zunehmend Vorschub. Was mit der Verbreitung von Klischees beginnt, steigert sich über einen Anschlag auf die benachbarte Moschee bis hin zum offenen Kampf. Der Bosnienkrieg dringt unnachgiebig in das Dorf, und das unbeschwerte Leben der jungen Erwachsenen verändert sich schlagartig. Nichts ist mehr wie vorher – in ihrem kleinen Apartment versuchen die jungen Menschen die Zeit zu überstehen und zu überleben, während es auf den Straßen immer gefährlicher wird. Selbst die Beschaffung von Nahrungsmitteln wird irgendwann zum Risiko. Trost spenden ihnen lediglich die Pop-Songs ihrer Jugend und die auf Polaroid gebannten Erinnerungen an eine unschuldigere Zeit.
Der britisch-bosnische Autor Igor Memic verarbeitet mit Die Brücke von Mostar die Umbrüche seiner Heimat – nach dem Tod Titos münden ethnische, religiöse und nationalistische Spannungen in den 1990er Jahren im Bosnienkrieg. Anstelle einer politischen Gesamtbewertung richtet Memic seinen Blick auf den Alltag einer Clique, die trotz ihrer verschiedenen ethnischen Zugehörigkeiten zusammenhält und deren Zukunftsträume brutal vernichtet werden. Die Geschichte von Memics Protagonist:innen verdeutlicht eindrücklich die willkürliche Gewalt, der eine unschuldige Zivilbevölkerung während eines Krieges ausgesetzt ist, und die Traumata, mit denen sie am Ende zurückgelassen wird.
(Theater Oberhausen)

Theater Oberhausen

Willi-Quadflieg-Platz 1
46045 Oberhausen

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