Verdis zweite Oper im Musiktheater im Revier

Einmal König sein, und wenn es nur für einen Tag ist. Damit der polnische König Stanislaus unbemerkt aus dem Exil nach Polen zurückkehren kann, nimmt Belfiore die Gelegenheit nur zu gerne wahr und schlüpft in des Königs Kleider. Am gleichen Tage soll eine Doppelhochzeit stattfinden, die aber bei den vorgesehenen Bräuten nicht auf Zustimmung stößt. Belfiore möchte aber selbst die Marchesa del Poggio heiraten, die aber dem Grafen Ivrea versprochen ist. König Stanislaus soll der Doppelhochzeit besonderen Glanz verleihen, der ja in Wahrheit der verkleidete Cavaliere Belfiore ist. Belfiore tut alles um diese Hochzeiten zu verhindern und hat letztlich Erfolg, wenn auch der Weg dahin weit ist.

Die Oper stammt vom noch jungen Verdi, der noch stärker den Traditionen der Opera Buffa im Stile Rossinis nahe ist und ist neben „Falstaff“ seine einzig weitere komische Oper.
In der vorliegenden Inszenierung von Roman Hovenbitzer sorgt der alte Maestro Verdi selbst dafür, dass sein Frühwerk aufgeführt wird, indem er den Kapellmeister bei der Ouvertüre des angesetzten Falstaff unterbricht. Er überredet ihn diese seine zweite Oper zu spielen und bleibt während der gesamten Aufführung in verschiedenen Funktionen anwesend.

Die witzige Inszenierung war am Ende der letzten Spielzeit als Produktion des Opernstudios NRW erschienen und kehrt nun mit Ensemblemitgliedern des MiR auf die Bühne zurück.
In üppigem Bühnenbild und üppiger Kostümierung wird dem Publikum eine durchaus sehens- und hörenswerte Vorstellung geboten.
Hans-Bernd Schleiffer